Wer seine Pferde auch im Winter im Offenstall hält, weiß,
dass auch bei einer ausreichenden Auslauffläche der Winter schlicht langweilig
für die Pferde sein kann.
(Wie viel Auslauf ist eigentlich ausreichend?)
Obwohl wir immer Holzstücke, nach Weihnachten Tannenbäume
und Ähnliches, zur Beschäftigung auf dem Auslauf haben, bewegen die Pferde sich relativ wenig.
Der Bereich um die Heuraufen ist inzwischen entweder
gepflastert oder mit Steinerde befestigt, sodass die Pferdchen nicht im Schlamm stehen müssen, trotzdem
ist das Winterdasein oft öde. Besonders, wenn der Mensch nur einmal in der Woche Zeit
findet, sein Pferd zu beschäftigen.
Im Laufe des letzten Jahres hatte ich so manches Gespräch
mit Silke Burbach, meiner Freundin und Hufpflegerin. Sie arbeitet nach Pete
Ramey, also der Natural Hoof Care Methode. Ihre elf Pferde leben auch in
Offenstallhaltung und haben einen so genannten „Track“, also einen Pfad rund um
die anliegenden Koppeln, der auch im Winter für Bewegung sorgt. Im Dezember
2011 habe ich mir dann Jamie Jacksons Buch „Paddock Paradise“ zu Gemüte
geführt. Natürlich wurde mir dieses beharrlich von Silke untergejubelt.
„Hm, viel Aufwand,“ war das Erste, was ich dachte, aber mit
der Zeit erwärmte ich mich mehr und mehr dafür. Angrenzend an unsere kleine
Reithalle liegt eine ca. 1,5 ha große Sommerkoppel. Natürlich kann ich die
nicht den ganzen Winter freigeben, da wir dann nur noch einen „Acker“ hätten.
Der Januar war bei uns komplett verregnet und die Zeit war
einfach zu knapp für das Projekt. Im Februar, als der Frost unsere Ausläufe
wirklich ungemütlich machte, bedauerte ich, dass ich nicht den ungefrorenen
Boden im Januar genützt und den erforderlichen „Innenzaun“ in der besagten
Koppel gesetzt hatte. Als endlich Ende Februar der Boden so weit aufgetaut war,
dass man an das Bauen eines Zaunes denken konnte, setzten wir dann den Plan in
die Tat um. Mascha, meine unermüdliche Nichte half mir tatkräftig dabei. An
einem Samstag stellten wir den Zaun , schleppten kleinere Baumstämme, die wir in
einer Kurve des Tracks platzierten und planten, welche Dinge wir zur
Abwechslung noch einbauen könnten.
Am Nachmittag war es dann so weit. Unsere fünf „Testpferde“
durften auf den Track.
Sie waren begeistert! Wir ebenso. Auf den Fotos kann man
erkennen, dass sie das Gelände, welches sie eigentlich seit Jahren kennen,
neugierig erkundeten.
Und sie bewegten sich! Unser Moon, im Winter immer etwas
zum „moppeln“ neigend, schwitzte sogar...
Natürlich haben wir noch keine langen Erfahrungsberichte
vorzuweisen, und der Track ist bei Weitem noch nicht perfekt. Es gibt diverse
Möglichkeiten, verschiedene Bodenzusammensetzungen zu simulieren. Von der Schotterstrecke bis hin zu
dicken Wackersteinen, die mich vom Foto sehr an die Trails in Kanada erinnern,
ist vieles möglich. Für uns steht
fest: Im nächsten Winter werden alle
unsere Pferde ihre Winterquartiere so gestaltet haben.
Wer mehr wissen möchte, der kann gerne auf www.paddockparadise.com nachschauen. Dort gibt es jede Menge
Infos aus erster Hand.
Erfahrungsberichte und Fotos werdet ihr sicherlich an dieser
Stelle finden.
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